Böden sind unsere Lebensgrundlage. Und sie haben eine tragende Rolle. Sie sichern die Ernährung für eine wachsende Bevölkerung und sind wichtige Partner beim Klimaschutz. Denn Böden können nicht nur Wasser, sondern auch Kohlenstoff speichern und sind deshalb eine natürliche Treibhausgassenke. Mehr als zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoff sind allein in den landwirtschaftlich genutzten Böden Deutschlands gespeichert.
Um ein Gespür dafür zu bekommen, was das heißt, hier eine weitere Zahl: Die gesamten CO2 -Emissionen Deutschlands lagen 2016 bei 219 Millionen Tonnen. Die Wald- und Agrarökosysteme speichern zusammen so viel organischen Kohlenstoff, wie Deutschland bei dem derzeitigen Emissionsniveau in 23 Jahren an CO2 emittiert.
Klares Ziel ist dabei, den Bodenschutz und die Bodenfruchtbarkeit weiter zu stärken und damit auch die Speicherung von Kohlenstoff durch eine nachhaltige Humuswirtschaft zu erhalten – und wo möglich zu erhöhen. Um das zu erreichen, brauchen wir die Erkenntnisse aus der Wissenschaft: Sie helfen uns, das komplexe "Ökosystem Boden" besser zu verstehen, und liefern uns neue Ansätze, um fruchtbare Böden zu erhalten bzw. die Fruchtbarkeit wiederherstellen oder sogar zu erhöhen.
Globale Einordnung: Die „4-Promille-Initiative“ der UN-Klimakonferenz 2015
Die Bundesregierung war auf der Pariser UN-Klimakonferenz 2015 einer der Erstunterzeichner der gemeinsamen Erklärung der 4-Promille-Initiative zur Bindung von CO2-C im Boden [= Agrarflächen]. Ziel der Initiative ist es, weltweit den Humusgehalt in Böden [= Agrarflächen] um 4 Promille zu steigern, was einer Kompensation sämtlicher anthropogener CO2-Emissionen gleichkäme. Gelingen kann dieses Vorhaben indes nur, wenn entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. So sollte zum Beispiel das Düngerecht dahingehend modifiziert werden, dass der für den Humusaufbau erforderliche Stickstoffeintrag zulässig ist. Ideal zur Stickstoffversorgung geeignet sind organische Düngemittel wie zum Beispiel Kompost, bei denen der größte Teil des Stickstoffs bereits in komplexeren Humusverbindungen vergleichsweise fest gebunden vorliegt.
Die Klimaänderungen in Deutschland, mit steigenden Temperaturen, tendenziell abnehmenden Niederschlägen im Sommerhalbjahr und zunehmenden Extremwetterereignissen über das ganze Jahr verteilt, steigern die Produktionsrisiken der Landwirtschaft.
Ein nachhaltiges Humusmanagement gewinnt daher auch als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel an Bedeutung.
Maßnahmen des Humusaufbaus bieten im Rahmen eines verlustarmen Nährstoffmanagements vielfältig positive Wirkungen und Chancen, sowohl für die Bodenfruchtbarkeit und Ertragssicherheit als auch für den Boden- und Klimaschutz. Diese Chancen und ihre Synergien gilt es im Sinne einer effizienten und umweltschonenden Landwirtschaft zu nutzen. (Quelle: www.humus.de Reterra Service GmbH, 50374 Erftstadt)“
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